Handel im Wandel – ist Oberursel fit für die Zukunft?

In der letzten Stadtverordnetensitzung am 5. Februar 2015 wurde gegen die Stimmen der FDP entschieden, in die weitere Planung Richtung Sanierung des Rathauses einzusteigen. Einem Abriss und Neubau z. B. am Bahnhof wurde damit klar eine Absage erteilt. Und dass, obwohl auch die anderen Fraktionen die Notwendigkeit neuer Impulse für die Innenstadtentwicklung nicht abstreiten können und wollen. Ebenso sehen sie die Höhe der Sanierungskosten lediglich als grobe Schätzung und mit Sicherheit noch weit nach oben korrigierbar. Mit diesem Mehrheitsbeschluss stehen somit alle Weichen auf Sanierung des Rathauses auf der letzten größeren, zusammenhängenden Fläche in Oberursels Innenstadt. Die Entwicklung und Vermarktung der Restflächen rund um das Rathaus ist ungleich schwerer. Mit der Zergliederung bleibt nur noch wenig Raum für eine kreative und zukunftsweisende Planung und Bebauung des Areals. Möglichkeiten der Innenstadtentwicklung werden auf Jahrzehnte hin verbaut.
„Was genau auf dem Rathausareal entstehen könnte ist nicht so einfach aus dem Ärmel zu schütteln.“ so die Ortsvorsitzende Katja Adler. Vielmehr bedarf es hier einer grundsätzlichen Konzeptionierung im Sinne einer nachhaltigen, bedarfsgerechten und aufenthaltsfreundlichen innerstädtischen Entwicklung. „Ein Verharren in der wir-lassen-alles-so-wie-es-ist-nur-ein-wenig-schöner – Mentalität bringt uns und Oberursel nicht weiter. Im Gegenteil, wir werden abgehängt und überlassen den umliegenden Städten und Gemeinden die Entwicklung“ so Katja Adler weiter.
„Hinsichtlich einer innerstädtischen Entwicklung ist es auch wenig hilfreich von Herrn Bürgermeister Brum, die schönste Aussicht auf Oberursel zu loben, die zwar mit der Sanierung des 6-stöckigen Gebäudes erhalten bliebe, jedoch den Bürgern Oberursels wenig nutzt.“ , führt der stellvertretende Ortsvorsitzende Thomas Fiehler aus.
Der Verkauf der insgesamt ca. 11.000 qm großen Fläche des Rathausareals bietet die Möglichkeit für einen kleineren, bedarfsgerechteren Neubau des Rathauses am Bahnhof. „Ein Neubau am Bahnhof hat zudem den Vorteil, diesen ohne großen Aufwand den heutigen technischen und energetischen Standards anpassen zu können.“ so die Fraktionsvorsitzende Eva-Maria Kuntsche. Weitere Vorteile liegen auf der Hand. Ein Parkdeck, welches in absehbarer Zeit errichtet wird, wäre vorhanden. Alle öffentlichen Verkehrsmittel, wie S- und U-Bahn sowie der Busbahnhof befinden sich in unmittelbarer Nähe. Ein neues Rathaus am Bahnhof wäre somit für die Bürger aller Stadtteile ebenso wie für alle Besucher und Mitarbeiter ohne Probleme erreichbar und das Stadtentré könnte weiter aufgewertet werden.