Presseecho: Geschotterte Gärten
Zu unserem Antrag „Auswirkungen und Handhabung von geschotterten Gärten“ schreibt die Taunus Zeitung am 25.05.2019: Die Steine des Anstoßes
„Vorgärten mit Steinen statt Pflanzen zu gestalten, liegt im Trend. Umweltfreundlich ist das nicht. Deshalb hat sich die Kommunalpolitik jetzt des Themas angenommen – und nein, der Vorstoß kam nicht von den Grünen…
Wer durch die Wohngebiete spaziert, der sieht an einigen Stellen Grau statt Grün. Vorgärten zu schottern, liegt im Trend. Für die einen ist das moderne Gartengestaltung, für andere eher Verunstaltung. Unstrittig ist: Insekten fliegen lieber auf Pflanzen als auf Steine.
Das soll den Oberurselern verdeutlicht werden. Die Stadtverordneten haben in ihrer Sitzung am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, dass die Stadtverwaltung geeignete Maßnahmen prüfen soll, um Bürger über die Konsequenzen geschotterter Gärten zu informieren.
Die FDP hatte einen entsprechenden Prüfantrag gestellt – und damit das grüne Herz ihrer politischen Mitbewerber getroffen. „Ausgerechnet die FDP stellt so einen ökologisch sinnvollen Antrag“, sagte Land- schaftsgärtnerin Doris Staab (Grüne) erfreut und staunend. Auch die Sozialdemokraten hatten das Thema offenbar schon auf ihre Agenda gesetzt, aber: „Die FDP war schneller“, gab SPD-Fraktionschef Dr. Eggert Winter zu und ergänzte in Bezug auf Steingärten: „Die Unsitte nimmt zu.“
Die Liberale Dr. Cornelia Andriof hatte auf der Facebook-Seite „Gärten des Grauens“ abschreckende Beispiele entdeckt und betonte im Stadtparlament, dass solche Gärten „aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll“ seien.
„Geschotterte Gärten mögen zwar praktisch sein, für die Natur sind sie aber ein herber Verlust. Besonders für Insekten, auch für die be- drohten Wildbienen, geht hier wertvoller Lebensraum verloren“, heißt es in der Antragsbegründung der FDP.
Weiter schreiben die Liberalen dort: „Bevor über Verbote und Strafen diskutiert wird, wären Information, Beratung und positive Anreize wichtig.“ Oder, wie es Andriof in der Stadtverordnetensitzung formulierte: „Nicht gleich die juristische Keule rausholen.“
Weshalb die FDP auch einen Ergänzungsantrag der OBG nicht mittragen wollte. Der Vorstoß der Bürgergemeinschaft, auch zu prüfen, welche Möglichkeiten der Begrenzung von geschotterten Gärten es gibt, fand dennoch breite Zustimmung.
Das ist nun Aufgabe der Verwaltung, die sich Gedanken über Infomaßnahmen, Begrenzungsoptionen und Anreize machen muss. Der FDP-Antrag sieht nämlich auch Unterstützung für Bürger vor, die Gärten insektenfreundlich umgestalten. Ebenso fragen die Freien Demokraten, wie naturnahe Gärten und Vorgärten in den Fokus gerückt werden könnten. Als Beispiel wird ein Fotowettbewerb genannt.
Bleibt die Frage: Geht die Stadt mit gutem Beispiel voran? Sprich: Wie sieht es auf kommunalen Flächen aus? Auf Wunsch der OBG soll auch geprüft werden, wo es im Stadtgebiet geschotterte Randstreifen und Verkehrsinseln gibt. Die FDP fragt in ihrem Papier, welche städtischen Flächen durch welche Maßnahmen insektenfreundlicher gestaltet und damit zum Vorbild werden könnten.“