Prüfantrag zur höheren Eingruppierung der Erzieherinnen und Erzieher in städtischen Kindertageseinrichtungen
Der Magistrat wird gebeten zu prüfen, welche Auswirkungen, eine höhere Eingruppierung der Erzieher in städtischen Kindertageseinrichtungen hat.
Die Prüfung ist zu gliedern in Auswirkungen einer Eingruppierung der Erzieher in Stufe S 7 TVöD-SuE und S 8 TVöD- SuE.
Die Auswirkungen sind monetär getrennt darzustellen.
Weiter wird der Magistrat gebeten, Vorschläge zur Minderung des durch eine höhere Eingruppierung entstehenden größeren Defizits zu unterbreiten.
Die Ergebnisse sind dem Sozial- und Kulturausschuss und dem Haupt- und Finanzausschuss bis zu der ersten jeweiligen Sitzung nach der Sommerpause zur weiteren Beratung vorzulegen.
Begründung:
Unabhängig vom derzeitigen Streik ist eine Höhergruppierung bei Erzieherinnen und Erziehern notwendig und dies unabhängig von der jeweiligen Funktion.
Die Aufgaben und die Verantwortung der Erzieherinnen und Erzieher haben sich im letzten Jahrzehnt stark gewandelt, die Belastungen für diese Berufsgruppe sind gestiegen. Die bisherige Eingruppierung in S 6 TVöD-SuE entspricht nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten sowohl im gesamten Bundesgebiet, insbesondere aber auch in Oberursel. Unsere Nachbarkommunen, wie z.B. Bad Homburg oder Frankfurt haben bereits reagiert und gruppieren die Erzieher höher ein. Somit erfahren die Erzieher dort nicht nur eine höhere Anerkennung ihrer Arbeit. Oberursel ist auch nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber diesen Kommunen. Dies wird insbesondere auch bei der Thematik der Besetzung bzw. Wiederbesetzung vakanter Stellen im Sozialbereich deutlich. Gutes Betreuungspersonal ist nicht leicht zu finden und/oder zu halten.
Wir müssen bei unseren Diskussionen und Entscheidungen stets im Blick haben, dass von der Berufsgruppe gesprochen wird, die Kleinkinder und Kinder betreuen und ihnen ein Bildungsangebot über die Frühförderung näher bringen, das die wichtigsten Weichen für das spätere (Bildungs- und Berufs-) Leben stellt. All das, was in früher Kindheit gut und richtig gemacht wird, stärkt den späteren mündigen Bürger und spart in den Folgejahren der Gesellschaft viel Geld.
Oberursel mit attraktiven und qualitativ hochwertigen Betreuungseinrichtungen ist bei der Eingruppierung des Betreuungspersonals auf dem Stand von vor einem Jahrzehnt stehen geblieben. Oberursel ist seit Jahren nicht mehr der gesuchte Arbeitgeber für gut ausgebildetes, motiviertes und qualifiziertes Personal. Dieses zu bekommen, muss aber auch heute und morgen unser Ziel sein.
Spätestens zu den nächsten Haushaltsberatungen sind daher Schritte einer möglichen Anpassung der Eingruppierung der Erzieher zur Anerkennung ihrer Leistung und Herstellung der Konkurrenzfähigkeit Oberursels mit den Nachbarkommunen zu beraten und zu beschließen.